Seit der Version 22 unterstützt 7-Zip auch das MOTW (Mark of the Web). Da die Einstellung leider nicht im Standard aktiv ist, muss diese für jeden Nutzer aktiviert werden.
Mark of the Web?
Salopp gesagt, führt Windows Buch über die Herkunft einer Datei. Sofern diese aus einer unsicheren Quelle, wie dem Internet stammt, erhält die Datei ein Merkmal mit dieser Information.
Etwas technischer gesprochen ist dies ein Merkmal im NTFS. Hierzu wird der sog. Alternate Data Stream (ADS) genutzt. Hier gibt es den Zone.Identifier, der die ZoneId enthält. Diese ZoneId repräsentiert das Zonenmodell (Internet-Zone, Lokales Intranet…), welches auch aus dem Internet Explorer bekannt sein dürfte.
Wenn Windows oder auch Office solche Dateien öffnet, so wird ein bestimmtes Regelwerk hierfür aktiv. In Windows ist dies beispielsweise Defender SmartScreen in Office die geschützte Ansicht.

MOTW-Weitergabe
Die Funktion “Alle Extrahieren…” im Windows Explorer gibt das Merkmal standardmäßig weiter, ohne Anpassungsbedarf. Damit 7-Zip das Merkmal einer ZIP-Datei oder eines anderen Archives an die entpackten Dateien weitergibt, ist eine Einstellung notwendig.
Eine Übersicht zu Archiv-Software und deren Verhalten in Bezug auf MOTW gibt es hier.
via GPO
Die einfachste und konsistenteste Variante dürfte die Umsetzung via GPO sein.
Hierzu muss in der Registry im Pfad HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\7-Zip\Options
der Wert(DWORD) WriteZoneIdExtract
auf 1
gesetzt werden.
Zulässige Werte sind 0 für Nein, 1 für Ja und 2 für Office Dateien.

Einstellung in 7-zip
Sie können in der GUI unter “Tools” -> “Options” -> “7-Zip” die Option “Propagate Zone Id stream:” einstellen.

Empfehlenswert ist die Einstellung Ja.
Die Option “For Office files” gilt für folgende Datei-Endungen:
- .doc .docb .docm .docx .dot .dotm .dotx .wbk .wll .wwl
- .pot .potm .potx .ppa .ppam .pps .ppsm .ppsx .ppt .pptm .pptx .sldm .sldx
- .xla .xlam .xlm .xls .xlsb .xlsm .xlsx .xlt .xltm .xltx